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Die Pallottinerinnen in Belarus (Weißrussland)

Es ist nicht leicht, in Weißrussland gleichzeitig aus Polen und katholisch zu sein. Jede Schwester, die hier gearbeitet hat, kann eigene Erfahrungen zu diesem Thema beisteuern. Die lange Verfolgung der katholischen Kirche hatte Wirkungen nicht nur materieller Art (zerstörte Gebäude, die teilweise in Getreidespeicher, Munitionslager, Geschäfte, Kinos, Kulturzentren usw. umgewandelt wurden), sondern auch auf die Mentalität der Menschen. Die gegenwärtige Offenheit der Machthaber in bezug auf die Glaubensfreiheit (hauptsächlich auf die orthodoxe Kirche als offizieller Staatsreligion bezogen), zeigt langsam auch eine Wirkung auf die Haltung der Bevölkerung gegenüber Katholiken. Die katholische Kirche ist immer den sicheren Weg gegangen: nach dem Evangelium ist das erste der Dienst an den Armen, egal welcher Religion oder Konfession sie angehören. Dies war für uns, die Pallottinerinnen, das neue/alte Feld apostolischen Handelns. Neu – denn bis zum Zusammenbruch des Kommunismus gab es keine Möglichkeit für ein wie auch immer geartetes Apostolat in Weißrussland. Alt – denn bis zum 2. Weltkrieg verliefen die Grenzen Polens weiter östlich, und Rajca, der Ort, wo unsere pallottinischen Ursprünge liegen, gehörte zu jener Zeit zu Polen und fiel erst nach dem Krieg an Weißrussland.

Die Pallottinerinnen kamen auf Einladung von P. Waclaw Sutkowski SAC am 5. September 1993 in WORONOWO, Weißrussland, an. Nach Weißrussland zu gehen bedeutete eine Rückkehr zu unseren Wurzeln in Rajca. Dies war ein tiefer Wunsch vieler unserer älterer Schwestern. Während der ersten Jahre lebten die Schwestern an verschiedenen Orten in Mietswohnungen oder bei den Pallottinern in der Gemeinde. Schließlich wurde im Dezember 2001 ein Haus gekauft – ein Zeichen, dass die Schwestern sich wirklich an diesem Ort niederließen. Die Schwestern halten Katechese für die Kinder in der Gemeinde und auch außerhalb der Stadt, bieten verschiedene Hilfen an, führen eine Armenspeisung durch, versorgen die Sakristei und bilden Kinder- und Jugendgruppen („Zönaculum“) entsprechend der pallottinischen Spiritualität (auf lange Sicht als eine Vorbereitung auf die Mitgliedschaft in der UAC). Momentan gehören der Gemeinschaft drei Schwestern an. Wichtig zu erwähnen ist die gute Zusammenarbeit mit der deutschen, von Sr. Ingrid Schuler SAC geleiteten Gruppe, deren Unterstützung und Hilfe unvergesslich ist.

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Woronowo, die Gemeindekirche der Pallottiner

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Die ewige Profess der Pallottinerinnen aus Weißrussland in Woronowo

In BEREZA KARTUSKA sind wir seit 1995. Wir wurden von den Pallottinern (P. Andrzej Marzec SAC) eingeladen, die dort seit 1991 gearbeitet hatten. Die Anfänge waren sehr schwierig. Künstlich errichtete Hürden der örtlichen Stellen behinderten die pastorale Arbeit. Als die Pallottiner dort ankamen, gab es in der Stadt keine katholische Kirche (die letzte war 1964 zerstört worden). Die Katholiken, die ihren Glauben bewahrten, versammelten sich im Geheimen in ihren Häusern zum Gebet. Bei Entdeckung mussten sie mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Als P. A. Marzec nach Bereza kam, wurde es ihm gestattet, am Sonntag für zwei Stunden einen Theatersaal zu mieten, um dort die Messe zu lesen, was ihn ein gutes Stück Geld kostete (aber die Leute betrachteten es als großen Fortschritt und einen echten Segen). Nach einem langen und nicht einfachen Kampf bekam P. Marcek – zusammen mit den Menschen – die Erlaubnis, eine neue Kirche zu bauen. Sie ist mittlerweile fertig. Gegenwärtig sind zwei Pallottinerinnen dort in der Gemeinschaft. Sie sind ganz und gar in die Gemeindearbeit einbezogen.

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Sr. Natalia Pieckielun und Sr. Sniezana Wieryszko, die „einheimischen“ Schwestern auf einem Pilgerweg

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Die von den Gläubigen (mit großer Beteiligung der Frauen) selbst erbaute Gemeindekirche in Bereza

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Das Bild über dem Hauptaltar der Kirche, gemalt von dem Künstler Vasil aus Bereza

 

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Quelle: Materialien der Provinzarchive

Fotos: von Sr. Blanka Slawinska und aus Wikipedia

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