Ende Januar organisierte die Internationale Vereinigung der Ordensoberinnen (UISG) ein besonderes Programm zum Thema Interkulturalität. Der zweiwöchige Workshop fand in der UISG-Zentrale in Rom statt. Ziel des Programms war es, Ordensgemeinschaften dabei zu unterstützen, dass sie ihre kulturelle / ethnische / nationale Vielfalt nutzen, um einem umfassenderen Ausdruck und Erlebnis sich gegenseitig bereichernder Interkulturalität näher zu kommen, sowohl innerhalb der Gemeinschaft wie auch in ihrem Dienst und in ihren missionarischen Aktivitäten.
Das UISG-Programm wurde dazu entwickelt, ein Kernteam von vier Personen aus jeder Kongregation vorzubereiten, das als Katalysator und Ressource dient, um die eigene Gemeinschaft durch diesen Prozess zu führen und auch für andere Kongregationen in ihrer Region als interkulturelle Ressource zur Verfügung zu stehen. Die Teilnehmerinnen waren eine sehr bunt gemischte Gruppe von 180 Schwestern aus 45 Kongregationen. Davon stammten 23% aus Afrika, 23% aus Asien, 21% aus Europa, 20% aus Südamerika, 10% aus Nordamerika und 3% aus Ozeanien. Die vier Schwestern aus unserer Kongregation waren unterschiedlicher Nationalität: Sr. Izabela Świerad (Polen), Sr. Josephina D’Souza (Indien), Schwester Mary McNulty (Irland) und Schwester Marie Clair Mukeshimana (Ruanda).
Als wir während des Workshops mit unserer Vielfalt und unserem interkulturellen Hintergrund und Verständnis interagierten, wurde wir darin unterstützt zu erkennen, dass die Gaben multikultureller Gemeinschaften, in denen wir leben und uns einsetzen, nicht immer erkannt und voll wertgeschätzt werden. Oftmals verdeckt und verschleiert ein Mangel an richtigem Verständnis und Wissen den Reichtum unserer Mitglieder in unseren Kongregationen und in der Kirche, wie auch die Schönheit der Vielfalt in der Einheit.
In unseren Ordensgemeinschaften gibt es verschiedene Erfahrungsebenen, durch die wir auf diese Herausforderungen antworten können: Berufung, Ausbildung, Dienst, Gemeinschaftsleben, Spiritualität, Führung und Finanzen. Dabei ist es jedoch wichtig, die dringende Notwendigkeit zu erkennen, dass wir unsere Identität als Glieder des interkulturellen „Leibes Christi“ klarer und tiefer entwickeln und wie wir zusammen unsere Apostolate planen und durchführen müssen, indem wir aufeinander hören und unsere verschiedenen Gaben als Mitglieder interkultureller Gemeinschaften nutzen.
Angesichts der Herausforderungen dieses multikulturellen Übergangs ist Bekehrung ein Schlüsselelement und Chance im andauernden Prozess einer Veränderung des Ordenslebens auf der ganzen Welt. Es ist zu hoffen, dass dieser Prozess derart zur Bereicherung und Wiederbelebung der Vision und Praxis des Charismas einer jeder Ordensgemeinschaft führt, dass dies für heute relevant und angemessen ist. Dies kann wiederum ein starkes prophetisches Zeugnis interkulturellen Lebens für die Kirche und die Gesellschaft insgesamt sein. Dabei wird sich zeigen, wie die Interaktion und der Einsatz verschiedener Kulturen und Nationalitäten eine Chance für persönliche Bekehrung, gegenseitige Umgestaltung und Bereicherung in unseren Gemeinschaften und in der ganzen Welt sein kann.
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