„Pilger sind wir, voller Erwartung,
suchen in der Dunkelheit.
Herr, du kommst und zeigst uns den Vater,
du bist für uns der Sohn des Höchsten.
Ich glaube, Herr, ich glaube!
Stärke, stärke in uns den Glauben!”
Mit diesen Worten aus dem Lied für das Jahr des Glaubens auf unseren Lippen und in unseren Herzen gingen wir hinein in die Zeit einer neuen Hoffnung, mit neuen Erwartungen und auch mit einer neuen Bereitschaft, uns zu engagieren. Wir sind überzeugt, dass diese Zeit eine Zeit der Gnade sein wird, in der Glaube und Liebe neu aufleben werden, in uns selbst und in der ganzen Kirche. Viele von uns aus der Prokura und der Kommunität im Generalat nahmen am 11. Oktober in Rom am Eröffnungsgottesdienst zum Jahr des Glaubens teil, am Tag, an dem vor 50 Jahren das 2. Vatikanische Konzil eröffnet wurde.
In unseren Gedanken und Herzen waren all unsere Mitschwestern und die Mitglieder der Unio, wo immer sie leben und arbeiten, und auch alle, die sich verbunden fühlten, um bei diesem historischen Ereignis der Kirche zusammen mit ihnen zu bitten: „Herr, stärke in uns den Glauben“.
Wie der Heilige Vater in seiner Predigt sagte, sollte diese Feier nicht nur das Vergangene aufleben lassen sondern sie sei gleichzeitig ein Geschehen, das der Kirche die Richtung weisen soll in die Zukunft, zu einer Neuen Evangelisierung. Das Wichtigste, so Benedikt XVI, scheine ihm zu sein, dass in der ganzen Kirche die positive Spannung wieder erweckt wird, die Sehnsucht, Christus dem Menschen von heute neu zu verkünden.
Die Worte des Hl. Vaters laden uns ein, darüber nachzudenken, wie wir Missionspallottinerinnen unsere Beziehung zu Christus beleben können, damit wir eine neue Be-geisterung finden, mit der wir anderen helfen können, die Gegenwart Christi in ihrem Leben zu entdecken.
“Wir sind Pilger, unterwegs mit den Brüdern
und Schwestern an jedem Tag,
den du uns schenkst.
Herr, du führst uns auf dem Pfad des Lebens
Du bist für uns die Hoffnung, dass wir das Ziel erreichen.
Ich glaube, Herr, ich glaube.
Mit der Welt, wo dein Reich in unserer Mitte ist,
rufen wir zu dir, Herr:
Stärke in uns den Glauben.
Ich glaube. Stärke in uns den Glauben!”
(aus dem Hymnus zum Jahr des Glaubens, 6. Str.)
Bei der Vigil auf dem St. Petersplatz, die wie 1962 von der Azione Cattolica gestaltet war, konnte die pallottinische Familie nicht fehlen! Genau zur gleichen Stunde, fünfzig Jahre zuvor, war der Platz gefüllt mit Menschen, die gekommen waren, um Papst Johannes XXIII zu danken für seinen Mut, das 2. Vatikanische Konzil einzuberufen. An diesem Abend, 50 Jahre später, waren 40000 Gläubige anwesend, die mit brennenden Kerzen in den Händen Papst Benedikt XVI für die Eröffnung des Jahrs des Glaubens dankten, einer Initiative, die zur Neu Evangelisierung einlädt.
Der Heilige Vater sprach vom Fenster der päpstlichen Hauses mit Mut und Demut über die Jahrzehnte nach dem Konzil, als einer Zeit mit schwierigen Erfahrungen, aber auch als einem neuen Aufbruch in der Kirche. Er sprach uns allen Worte der Hoffnung zu: Gott wird sein Volk nie verlassen! Es gibt viele Zeichen, die uns die Wahrheit Seiner Gegenwart zeigen, z.B. das Aufbrechen neuer Charismen in der Kirche.
Vor dem Segen erinnerte der Papst an Johannes XXIII, der an jenem Abend 1962 von seinem Fenster aus den Gläubigen zugerufen hatte: Wenn ihr jetzt nach Hause geht, sagt euren alten und kranken Lieben daheim ein gutes Wort und gebt euren Kindern einen Kuss. Sagt ihnen: der ist vom Papst!
So sagte der Heilige Vater: Gebt daheim euren Kindern einen Kuss und sagt, der ist vom Papst! Diese Geste von Benedikt XVI möchten wir mit allen teilen, die diese Zeilen lesen!!
Unser Glaube ist ein Geschenk, aber auch eine Entscheidung. Wir sind eingeladen, sie jeden Tag neu zu treffen! Wir wünschen uns und allen, dass wir den Reichtum und die Schönheit unseres Glaubens wieder entdecken.
Stärke, stärke in uns den Glauben! Ich glaube Herr. Stärke in uns den Glauben!
