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Nachrichten von Südafrika

Erfahrungen unserer neuen Missionarinnen in Südafrika

von Sr. Honorata Lyimo Mamiro SAC

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Der 22. August 2011 war ein bemerkenswerter Tag, der nicht mehr vergessen werden wird. Es war der Tag an dem wir, Sr. Sharmila Pinto, Sr. Prescilla Rego und ich, Sr. Honorata Lyimo Mamiro, uns von Rom verabschiedeten, wo unser Weg zu einer neuen Mission begann. Wir winkten unserer Generaloberin, den Rätinnen, allen Schwestern und der Peterskirche, die wir alle so mochten. Es war ein Moment gemischter Gefühle. Freude, dass wir nun endlich unsere Schritte lenkten auf den Weg zu der Mission, auf die wir so lange gewartet hatten. Schmerz, dass wir unsere Lieben zurücklassen und weit weg von unseren Familien und unseren vertrauten Kommunitäten gingen. Warme Tränen flossen aus unseren Augen und die Nasen rannen wie bei einer Erkältung. Als das Flugzeug abhob, konnten wir durch die kleinen Fenster einige Lichter der Stadt Rom sehen, aber nach und nach entschwanden sie unseren Blicken als das Flugzeug höher in die Wolken stieg.

 

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Dann war alles dunkel und wir waren auf dem Weg. Wir verharrten in Stille, vielleicht über die lange Reise nachdenkend und über das neue Leben, das uns in unserer neuen Heimat bevorstand. Um die Stille zu durchbrechen schauten zwei von uns Filme auf den kleinen Monitoren unserer Sitze.

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Die andere Schwester schlief tief, von Kopf bis Fuß zugedeckt. Gott sei Dank war alles gut, anderenfalls wäre sie für verantwortlich gehalten worden,ganz wie bei Jona 1,6.

Um 5:55 am frühen Morgen des 23. August landeten wir in Doha, wo wir eine Stunde Aufenthalt hatten vor unserem nächsten Flug nach Johannesburg. Und dann ging es weiter zu unserem Ziel Kapstadt am Kap der Guten Hoffnung. Am Abend dieses Tages um 17:30 landete der Flieger sanft. Nach ungefähr 17 Stunden waren wir schließlich in unserer neuen Heimat angekommen. Ungeachtet der Müdigkeit, sah jede von uns glücklich aus und in der Stille unserer Herzen dankten wir Gott für die sichere Ankunft indem wir das Kreuzzeichen machten. Wir dachten an die Missionspallottinerinnen früherer Zeiten, die zwei Wochen über das Meer reisen mussten und uns wurde bewusst, wie Gott sein Volk behütet und beschützt. Unsere Schwestern erwarteten uns und plötzlich veränderte sich das Winken der Verabschiedung in ein Winken, das ein herzliches Willkommen anzeigte und die Abschiedstränen verwandelten sich in Freudentränen. Die Begegnung war, als ob wir uns schon lange kennen würden und schon gleich am Flughafen fühlten wir uns wie zu Hause. Die Leute am Flughafen beobachteten wie wir lachten und umher hüpften und Fotos machten. Sie mögen unser Leben als Ordensfrauen wohl bewundert haben und vor allem die Internationalität.

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Es war kalt und es nieselte als wir uns wieder auf den Weg machten, diesmal mit Autos. Man muss es sich vor Augen halten: Vom römischen Sommer ins winterliche Südafrika! Missionarinnen müssen alles erfahren – Regen, Sonne, Hitze und Kälte als Teile des Lebens. Wir waren überrascht, so viele Straßen und das hohe Verkehrsaufkommen zu sehen und bewunderten auch die schöne Natur.

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Und dann erreichten wir den Konvent. Nur ein erster Blick, aber dieser kündete schon an, dass alles schön war! Zuerst wurden wir in die Kapelle geführt, wo wir beteten und das „Te Deum“ sangen, um Gott zu danken für seine große Gnade, dass er uns sicher an unser Ziel gebracht hat, das unser neues Zuhause sein wird. Auch die Schwestern dankten Gott dafür, dass er ihre Gebete erhört hat.

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Und nun waren wir in der Lage, eine neue Seite im Buch der Südafrikanischen Geschichte aufzuschlagen. Gott ist treu in all seinen Taten! Am nächsten Tag besuchten wir unsere Schwestern auf der Krankenstation. Sie waren so glücklich und machten sich Gedanken um unser Wohlergehen. Beispielsweise war eine Schwester besorgt, ob wir Zimmer und Betten zum Schlafen hätten. Und die Schwestern fragten uns immer diese eine Frage – „Bleibt ihr hier bei uns?“ Wir antworteten ihnen, „Oh Ja, wir werden mit euch hier leben!“ „Oh Danke!“, sagten sie mit leuchtenden Gesichtern. Wie es Pallotti sagte: Wir alle sind Apostel in welcher Situation wir auch sind, ob in Gesundheit oder in Krankheit. Wenn wir sehen, wie sie beten und ihre Leiden dem Herrn aufopfern, werden wir durch unsere kranken Schwestern herausgefordert. Und wir beten für alle Schwestern in der ganzen Welt, für die kranken und die leidenden. Auch wenn sie im Rollstuhl sitzen mögen, sind sie tätig – sie stricken Decken für die Armen, schneiden Zwiebeln oder bereiten den Salat in der Küche zu und Vieles mehr. Jeder ist nützlich in der Gemeinschaft!

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Nun sind wir in unserem dritten Monat hier. Wir sind glücklich und fühlen uns sehr angenommen, auch wenn wir viel Lärm machen im Haus – aber Gott sei Dank haben wir noch keine Tassen zerbrochen! Die Schwestern gewöhnen sich an unsere Gegenwart und diese hat ihre Hoffnung wieder erstarkt. Dadurch werden auch sie jünger! Wir alle wissen, dass Hoffnung uns lebendig hält und das Vertrauen vertieft. Und wir lernen Vieles von den älteren Schwestern. Ihre Erfahrungen in der Vergangenheit wären harte Umstände für uns. Wir dürfen uns nun der Früchte ihrer Bemühungen und Opfer erfreuen. Wir sahen einige schöne Orte, eingeschlossen das Vinzenz Pallotti Hospital, das nebenan ist. Es ist so herrlich. Und seine Existenz stellt sicher, dass Pallotti in Südafrika immer lebendig sein wird.

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Wir besuchten auch mehrmals das St. Josephs Heim. Es ist staunenswert, wie hart unsere Schwestern für das Wohlergehen der Armen, Kranken, Behinderten und der von der Gesellschaft zurückgewiesenen gearbeitet haben. Nun können diese Kinder lächeln und fühlen sich geliebt und umsorgt. Ist es nicht wunderbar, eine Seele glücklich zu machen? Unsere Schwestern in Südafrika lebten das gleiche Leben wie Mutter Teresa. Und wie schön ist es, einige der „Kinder“ zu sehen, die nun Erwachsene sind!

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Manche sind verheiratet und kommen mit Geschenken, andere schicken Karten um zu zeigen, wie sich ihr Leben durch das St. Josephs Heim verändert hat. Man stelle sich ein viertägiges Baby vor, dass einer Schwester übergeben wird, die niemals Erfahrungen mit einem Neugeborenen gemacht hatte. Nun wächst das Kind heran, wird erfolgreich und kennt keine andere Mutter als die Schwester. Ist dies nicht ein Segen?

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Wir hatten auch das Glück, andere Orte zu besuchen. Wir waren bei der Firmung in der Pfarrei Corpus Christi dabei, in der zwei Pallottiner sind. Wir trafen den Erzbischof, der uns so sehr geholfen hatte, in das Land zu kommen. Er ist eine ganz einfache und liebenswürdige Person. Er war sehr glücklich, die neuen Missionarinnen in seiner Erzdiözese zu sehen.

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Die Pallottiner machten mit uns einen Ausflug zum Cape Point, das als Ende des afrikanischen Kontinents angesehen wird. Unsere Schwestern begleiteten uns auch zu schönen Plätzen, wo wir die Schönheit des Landes, der Berge, der zwei großen Ozeane und der Frühlingsblumen bewundern konnten. Wir trafen zahlreiche Leute und alle waren glücklich, dass wir nach Südafrika gekommen sind, weil sie sich darum gesorgt hatten, was mit den Schwestern geschehe, deren Zahl sich drastisch verringert hatte. Auch sie glauben, dass ein neues Leben begonnen hat. Unter den Leuten, die wir trafen, waren zwei Damen, die uns zu Freundinnen wurden. Eine lehrt uns Afrikaans und die andere ist uns bei Erledigung der Bürokratie für die Registrierung für das Südafrikanische Gesundheitssystem behilflich. Wir sind ihnen dankbar und beten für sie. Um die Wahrheit zu sagen – Südafrika ist einfach großartig. Es ist nicht einfach, auszudrücken, wie prachtvoll es ist. „Kommt und seht!“

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