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Ein Brief an die Kranken

Jesus Healing the Sick Chris Gollon

An alle lieben Freunde der Pallottinischen Familie!

Mit einem herzlichen Gruß aus Rom senden wir Euch diesen Brief, den wir in Zusammenarbeit mit der Internationalen Unio Missions-Arbeitsgruppe geschrieben haben und der sich an jene von uns richtet, die die tiefe Erfahrung machen, am Leiden Christi teilzunehmen und sich bemühen, dies mit Opfergeist und als Selbst-Gabe zu leben. Der Brief möchte Ermutigung sein für alle auf diesem oft schwierigen Weg und ein Zeichen der Dankbarkeit für ihr Apostolat und ihre Gegenwart unter uns.

 

Wir bitten die Ven. Elisabetta Sanna uns zu begleiten, so dass wir wie sie fähig werden, mit dem Glauben an die unendliche Liebe Gottes durch jedes Leiden zu gehen.

Vereint durch das Band der Liebe, als wesentlichem Kennzeichen unserer Familie bitten wir euch, dass dieser Brief möglichst viele Personen erreichen kann und so ein gemeinsames Gut aller wird.

In Gemeinschaft des Gebets und der Liebe.

Donatella Acerbi, Vorsitzende

Rory Hanly SAC, Generalsekretär

VOLL TEXT

UNIONE DELL’APOSTOLATO CATTOLICO
Piazza San Vincenzo Pallotti, 204 – 00186 Roma, Italia
Tel. (+39 06.6819469 – Fax:: (+39) 06.6876827 – E-mail: uac@uniopal.org
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Liebe Schwestern und liebe Brüder,

wir senden herzliche Grüße und eine geschwisterliche Umarmung Euch allen, die Ihr das
leidende Antlitz Jesu widerspiegelt.

In dieser kostbaren Zeit der heiligen Woche, die wir jetzt begehen sind wir eingeladen, dieses
leidende Antlitz Jesu, das bald in die leuchtende Herrlichkeit der Auferstehung verwandelt
werden wird, mit neuen Augen zu betrachten und es geschehen lassen, dass sein liebenderBlick jede Dimension unseres Lebens und unseres Seins durchdringt und segnet und verwandelt. Gott, der unsere Lasten und unsere Leiden auf sich genommen hat, identifiziert
sich in dieser heiligen Zeit in besonderer Weise mit allen, die die Last von Krankheit und Gebrechen tragen und hat in uns den Wunsch geweckt, Euch, kostbaren Mitgliedern und Mitarbeitern der pallottinischen Familie zu schreiben. Dieser große Anlass drängt uns, euch
unsere Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen für den besonderen und einzigartigen Beitrag, den Ihr zur Verwirklichung unseres gemeinsamen, uns von unserem geschätzten heiligen
Vinzenz Pallotti anvertrauten Charismas und unserer Sendung leistet.

Vinzenz Pallotti verwies auf das Gebet und Leiden, – in Gemeinschaft mit der Passion und dem Leiden Christi gelebt, – als höchst wirksames Mittel, den Glauben wieder zu beleben und die Liebe neu zu entzünden: „Jeder kann dazu beitragen, wenigstens durch das Gebet, mit dem jeder, gesund oder krank, fürbittend eintreten kann, damit unter den Katholiken der Glaube neu belebt, die Liebe neu entzündet und sie in der ganzen Welt verbreitet werden. Und
das kann sehr leicht durch die armen Kranken erlangt werden, und durch jene, die in ihren
Schmerzen seufzen, durch das Aufopfern ihrer Leiden.“ (vgl. OOCC IV, S. 19).

Der hl. Vinzenz lädt uns alle ausnahmslos ein, die Werke auszuüben, die sich auf das
Wiederentfachen der Liebe richten, und er ruft alle, die aufgrund von Krankheit, Ungerechtigkeit oder Marginalisierung in Drangsal und Leiden leben, etwas zu dieser
apostolischen Sendung beizutragen. Das mit Glauben und in der Vereinigung mit Gott gelebte
Leiden ist ein sehr wirksames Mittel, das Zeugnis eines lebendigen Glaubens und einer
brennenden Liebe zu geben. Der Schmerz, jeder Schmerz, ist eine kostbare Perle für
diejenigen, die Christus auf den Spuren Vinzenz Pallottis nachfolgen.

Oft fühlen wir uns angesichts so vieler Probleme in der Welt, wie z.B. des Mangels an
Glauben und Liebe in den sozialen Beziehungen entmutigt und hilflos. Aber der Ruf des hl. Vinzenz bleibt immer geltend und stark für uns alle: „das in Demut verrichtete Gebet, das Vertrauen und die Beharrlichkeit sind unfehlbare Mittel, alles zu erhalten, was der größeren Ehre Gottes und dem Heil der Seelen dient: dass der Glaube neu belebt und Liebe neu entzündet und in der ganzen Welt verbreitet werden“ (vgl. OOCC IV, S. 39).

Wenn unsere Dunkelheit so tief wird, unser Schmerz so sinnlos erscheint, dass sie uns zur
Verzweiflung führen wollen, wenn wir die Gegenwart von Ihm, der uns trotz allem tröstet
nicht mehr spüren, ist Christus da, bei uns, in treuer Liebe und begleitet uns auf dem gleichen
Weg, den er selbst bereits bis zum Ende gegangen ist. Er will uns seinen Geist schenken, der uns neue Hoffnung und einen neuen Sinn schenkt, die uns helfen, wieder zu glauben zu
beginnen, dass die unendliche Liebe Gottes auch durch unsere Dunkelheit, unseren Schmerz,
unsere Verzweiflung dringt.

Liebe Freunde, Ihr könnt ein kostbares Werkzeug der Evangelisierung werden – und oft seid
ihr es schon – Unterstützung für andere leidende Brüder und Schwestern. Bringer des Lichts da, wo Ihr lebt, wo ihr Eure Umgebung in einen Ort der Solidarität und Barmherzigkeit
umwandelt. Die Erfahrungen von Krankheit, von Vereinsamung, von Marginalisierung– wenn sie in der Begegnung mit Christus neuen Sinn finden, werden Euch in besonderer Weise fähig
und glaubwürdig machen, indem ihr das Licht des Evangeliums nicht nur jenen bringt, die sich in ähnlichen Situationen noch wertlos und verloren fühlen, sondern auch allen, die auf Euch bauen. „Liebe verwandelt alles“, erinnert uns Papst Franziskus.

Liebe Schwestern und Brüder, verbunden in geschwisterlicher Liebe, die uns vereint, sehen wir Euch als wirkungsvolle Missionare und Apostel unseres Herrn!

Mögt Ihr immer bereit sein, mit anderen über die Liebe des auferstandenen Christus zu
sprechen, mit ihnen über die Wundertaten und die Erfahrung von Gottes Barmherzigkeit
auszutauschen. So möge der Auftrag, zu beten und unser tägliches Leiden aufzuopfern für andere, damit sie erneut den Weg zum Herrn finden, der unendlich barmherzig, und ein Narr der Liebe ist, wie unser Gründer sagen würde, Euch viel Freude und Vertrauen schenken. Ihr seid in der Tat ein Schatz nicht nur für unsere pallottinische Familie, sondern für die
Universale Kirche und die ganze Welt!

Wir Mitglieder und Mitarbeiter der Unio möchten mit großem Respekt unsere Brüder und
Schwestern, die vom Leiden und von Krankzeit gezeichnet sind, ermutigen und ihnen helfen, in der Sendung durchzuhalten, die Leben bringt für andere. Papst Franziskus erinnert uns, dass „das Kreuz Christi uns auch einlädt, uns von dieser Liebe anstecken zu lassen; es lehrt uns, die anderen immer mit Barmherzigkeit und Liebe zu betrachten – vor allem jene, die
leiden, die Hilfe brauchen, die auf ein Wort, eine Geste warten; das Kreuz lädt uns ein, aus uns selbst herauszugehen, um ihnen entgegenzugehen und ihnen die Hand zu reichen“ (Papst
Franziskus, Kreuzweg mit den Jugendlichen, Rio de Janeiro, 26. Juli 2013). Und dafür wollen wir bewusst die besonderen Mittel eines jeden Werks der Barmherzigkeit üben: die Zärtlichkeit, das Zuhören, die praktische Hilfe, die persönliche Begegnung, ein Lächeln, das
Gebet.

„Weisheit des Herzens bedeutet, bei unseren Brüdern und Schwestern zu verweilen. Die an der Seite des Kranken verbrachte Zeit ist eine heilige Zeit. Sie ist ein Lob Gottes, der uns nach dem Bild seines Sohnes gestaltet, der ‚nicht gekommen ist, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele‘ (Mt 20,28)“
(Botschaft von Papst Franziskus zum 23. Welttag der Kranken 2015).
Wir möchten unsere tiefe Dankbarkeit auch den Mitgliedern und Mitarbeitern der Unio in den
verschiedenen Teilen der Welt ausdrücken, die sich in vielen Werken und Initiativen
engagieren, die Liebe, Heilung und Linderung bringen für jene, die an Leib und Seele leiden.
Schließlich laden wir alle Mitglieder und Mitarbeiter/innen der Unio ein, vor allem jene, die
am Leiden Christi in besonderer Weise teilhaben, den eigenen Gebeten das folgende kurze Gebet hinzuzufügen, als Hingabe an Gott all dessen, was wir sind:
Jesus, du hast das Leiden und das Kreuz angenommen,
um uns das barmherzige Antlitz des Vaters zu offenbaren.
Nimm an all unseren Schmerz, all unsere Gebrechen und Leiden,
damit durch das Geheimnis deines Kreuzes in uns
die Macht deiner Auferstehung sichtbar werde,
und wir die Gnade erhalten, „barmherzig wie der Vater“ zu sein.
Amen.
Möge dieses außerordentliche Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit der gesamten Pallottinischen
Familie die Gnade erwirken, den Auftrag zu erfüllen, „den Glauben in der ganzen Welt neu zu
beleben und Liebe neu zu entzünden“. Auf die Fürbitte des hl. Vinzenz Pallotti erbitten wir allen den Segen unseres Gottes, der reich ist an Erbarmen.

Als frohe und vertrauensvolle Pilger empfehlen wir unseren Weg Maria, der Mutter der
Barmherzigkeit.

Donatella Acerbi
Präsident

Frank Donio SAC, Vizepräsident

Rory Hanly SAC
Generalsekretär

Rom, Palmsonntag, 20. März 2016

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