Vom 10. bis 21. Juni 2025 hatte ich die Gelegenheit, zur kanonischen Visitation bei unseren Schwestern in Brasilien zu sein. Diese Mission der Deutschen Provinz begann vor 45 Jahren. Heute gibt es sechs brasilianische Schwestern, die in Timbiras und Codó, Maranhão, leben. Glücklicherweise hatte sich Sr. Nicole bereit erklärt, als Übersetzerin bei uns zu sein. Sie ist eine deutsche Franziskanerin von Reute, die seit vielen Jahren in Brasilien lebt. Sie war für uns eine große Hilfe, dass wir uns gegenseitig verstehen und unsere Zusammengehörigkeit spüren konnten.
Maranhão ist einer der ärmsten Bundesstaaten im Nordosten Brasiliens. Unsere Schwestern leben mit den Armen und sind ihnen in ihrem täglichen Leben nahe. Durch ihre Arbeit in den Bereichen Bildung und Gesundheitswesen kennen sie die Bedürfnisse der Menschen und kümmern sich um sie.
Sie betreuen zudem mehrere Projekte, von denen einige schon vor vielen Jahren begonnen wurden, um Kindern, Jugendlichen, Familien und älteren Menschen eine Chance auf eine bessere Zukunft zu geben. Als ich diejenigen sah, die bei den verschiedenen Programmen mitmachen, konnte ich mir gut vorstellen, dass es nicht nur Beschäftigung geht. Vielmehr lehren diese Programme auch eine Menge. Die Teilnehmenden lernen Selbstvertrauen und Zusammenarbeit; sie lernen ihr Potenzial und ihre Talente kennen und entwickeln sie, und sie freuen sich über die positiven Ergebnisse ihrer Bemühungen.
Darüber hinaus sind unsere Schwestern auch in die pastorale Arbeit von drei Pfarreien eingebunden: Timbiras – Nossa Senhora dos Remédios, Codó – Santa Terzinha und Sao Raimundo. In den schnell wachsenden Städten hat jede Pfarrei mehrere “comunidades”, Gemeinschaften in den neu entstehenden Vierteln am Stadtrand oder im umliegenden Hinterland mit seinen Siedlungen. Die Schwestern begleiten Gemeindeleiterinnen und -leiter, Katechetinnen und Katecheten, und sie sind selbst in der Katechese tätig.
In allen drei Pfarreien sind die Pfarrer Pallottiner-Patres, und es gibt UAC-Gruppen von Laienmitgliedern, die von der pallottinischen Spiritualität angesteckt sind und sich aktiv am Leben und Apostolat ihrer Pfarreien beteiligen.
Es war eine reiche Erfahrung, diese Tage mit meinen Mitschwestern und mit denen, für die sie da sind, zu teilen. Möge Gott das gute Werk, das er begonnen hat, zur Vollendung bringen!
Text and Fotos: Sr. Adelheid Scheloske SAC